Ist nach dem Augen lasern das Arbeiten bei der Polizei noch möglich?


Im Polizeidienst ist die Einsatzbereitschaft das A und O und bei körperlichen Beeinträchtigungen kann es rasch zur Dienstuntauglichkeit kommen. Seheinschränkungen sind weit verbreitet und machen auch vor PolizistInnen nicht Halt. Wenn sich für Sie als PolizistIn nun die Frage stellt, ob Sie ihre Augen operativ behandeln. oder lieber doch bei Sehhilfen, wie der Brille bleiben sollten; dann haben wir die Antwort für Sie!

Wann kommt eine Augen Laser-OP für Polizisten infrage?

Die Menschen, die eine Sehhilfe benötigen sind heutzutage deutlich in der Überzahl und mit fortschreitender Technik können wir diesen Menschen immer besser helfen. Neben Brille und Kontaktlinsen sind auch OPs mithilfe von modernen Augen-Lasern beliebt. Laserbehandlungen sind vor allem bei höherer Dioptrienzahl, also stärkeren Seheinschränkungen, sinnvoll. Wir können mit dieser Technik viele verschiedene Fehlsichtigkeiten behandeln, darunter auch die drei häufigsten:

Die meisten Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung leiden unter Kurzsichtigkeit: Wie sich aus dem Namen ableiten lässt, kann die betroffene Person auf kurze Distanz gut sehen. Sie bekommt erst Probleme, wenn sie versucht etwas in der Ferne zu erkennen. In Zeiten von Smartphones und Computern wird diese Fehlsichtigkeit immer häufiger, da wir unsere Augen daran gewöhnen auf kurze Distanz zu fokussieren. Bei Kurzsichtigkeit spricht man von einem negativen Dioptrienwert, also z.B. bei -1,5.

m zweit-häufigsten ist die Weitsichtigkeit verbreitet: Hierbei ist es genau anders herum, als bei der Kurzsichtigkeit: Man kann Objekte in der Ferne scharf und in der Nähe unscharf erkennen. Also wenn man zum Beispiel Probleme hat, ein Buch zu lesen, weil die Buchstaben unscharf sind, handelt es sich wahrscheinlich um Weitsichtigkeit. Auch der Dioptrienwert der Weitsichtigkeit ist genau umgekehrt zur Kurzsichtigkeit und wird in positiven Zahlen angegeben.

Als Drittes kommt die Hornhautverkrümmung in Betracht: Wie man dem Name schon entnehmen kann, handelt es sich hier um eine verkrümmte Hornhaut. Die Folge ist, dass das Gesehene verzerrt wahrgenommen wird. Auch die Hornhautverkrümmung wird mit positiven Dioptrien angegeben.

Da Sie sich diesen Blogbeitrag durchlesen, ist anzunehmen, dass die wahrscheinlich unter einer dieser Fehlsichtigkeiten leiden und ihren Beruf bei der Polizei nicht aufgeben wollen. Die gute Nachricht zuerst: Polizeidienst ist grundsätzlich auch nach einer Augen OP möglich. Es gibt jedoch verschiedene Ausnahmen und Besonderheiten, die Sie als PolizistIn vor der OP wissen sollten. Diese werden nachfolgend zusammengefasst.

Warum macht eine OP insbesondere als PolizistIn Sinn?

Das Problem mit Fehlsichtigkeiten bei Polizisten ist, dass man im Notfall auch ohne Sehhilfen auskommen muss. Ein plastisches Beispiel zur Verdeutlichung: Man stelle sich vor, ein Polizist verliert seine Brille während einer körperlichen Auseinandersetzung und sieht daraufhin kaum noch etwas. Dazu kommt noch, dass die Scherben der Brille zu weiteren Verletzungen führen können. Daher sind Brillen in diesem Berufsfeld eher unpraktisch. Kontaktlinsen sind übrigens in der deutschen, österreichischen und schweizer Polizei komplett verboten, da sie bpsw. mit Reizgas reagieren und so zu erheblichen Problemen, bis hin zur Erblindung, führen können.

Da diese beiden Möglichkeiten also keine gute Lösung für PolizistInnen sind, kommen operative Eingriffe (Augen lasern bei Polizei-Anwärter) infrage. Diese Behandlungen ermöglichen eine dauerhafte Verbesserung der Sehfähigkeit und die Person ist dementsprechend unabhängiger von Sehhilfen. Im Polizeidienst ist eine solche Behandlung also von Vorteil.

Welche offiziellen Regelungen gibt es vonseiten der Polizei?

In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die zentrale Voraussetzung für den aktiven Polizeidienst „vollständige Handlungsfähigkeit“. Dementsprechend ist es den drei Staaten wichtig, dass niemand aufgrund von Einschränkungen bei der Polizei zu Schaden kommt. Daher kann diese Faustregel eigentlich immer angewendet werden, wenn die Frage im Raum steht, ob eine Krankheit den Polizeidienst ausschließt. Sie müssen genesen sein, um wieder mit der Polizeiarbeit beginnen zu können. Dies bestätigt in der Regel ein Augenarzt in Form eines Attests. Ein weiterer allgemeingültiger Tipp ist, immer vorher den Rat der zuständigen Einstellungsbehörde abzufragen. Diese ist am besten über die genauen Regeln der Region informiert und kann die zuverlässigste Auskunft geben. Nichtsdestotrotz haben wir Ihnen im Folgenden die wichtigsten Richtlinien in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengefasst.

Die wichtigsten Regelungen zum Augen lasern bei der Polizei in Österreich:

Nach der Operation braucht man einen ärztlichen Befund, also eine Einschätzung, ob und wann man wieder arbeiten kann. Die Befunde können von Fall zu Fall variieren, da ja jedes Mal eine andere gesundheitliche Vorgeschichte und generelle Gesundheit vorliegt. Der Arzt wird die Bewertung nach bestem Wissen und Gewissen treffen, da ausgeschlossen sein muss, dass der zurückkehrende Polizist eine Gefahr für sich oder andere darstellt. Nach rund einem halben Jahr sollte anhand der Hornhaut absehbar sein, ob und wann der Patient wieder arbeiten kann.

Die wichtigsten Regelungen zum Augen lasern bei der Polizei in Deutschland:

In Deutschland gibt es schon deutlich mehr Vorgaben, an denen sich der Patient orientieren muss. Natürlich muss auch eine ärztliche Einschätzung vorliegen, diese darf aber nicht von dem behandelnden, sondern nur von einem unbeteiligten Augenarzt getroffen werden. Zusätzlich muss sowohl ein Befund vor der OP, als auch nach der OP verfasst werden. Das hat den Hintergrund, dass die Polizeidienstvorschrift (PDV 300) einen Eingriff untersagt, der das Sehvermögen um mehr als -5 oder +3 Dioptrien verbessert. Außerdem muss der Arzt bestätigen, dass die Hornhaut wieder vollständig nachgewachsen ist. Dadurch, dass Deutschland aus einzelnen Ländern besteht, haben die verschiedenen Landespolizeien verschiedene Vorschriften. Auch diese eruieren Sie am besten im Gespräch mit der zuständigen Einstellungsbehörde. Die verschiedenen Vorschriften unterscheiden sich bpsw. in der Wartezeit, bis man wieder in den Polizeidienst zurückkehren kann, oder welche Arten der Eingriffe akzeptiert werden.

 

Last but not least: Regelungen zum Augen lasern bei der Polizei in der Schweiz:

In der Schweiz sind die Vorschriften deutlich übersichtlicher, da man dort nur anhand des Dioptrienwerts beurteilt wird: Ist dieser bei maximal +0,8 oder -0,8, ist man diensttauglich. Diesen Wert bestätigt ein Arzt ebenfalls in einer offiziellen Beurteilung.

Augen lasern lassen ist vor allem für Polizisten eine attraktive Alternative zur konventionellen Sehhilfe

Da der Polizeidienst ein körperlich aktives Berufsfeld ist, können Sehhilfen zum Verhängnis werden. Eine Operation, die es ermöglicht nicht mehr darauf angewiesen zu sein, ist also vor allem für PolizistInnen eine attraktive Alternative. Es ist natürlich aufwändig, sich über die genauen Vorschriften und Voraussetzungen zu informieren, jedoch überwiegt hier der Nutzen der Operation klar den Aufwand.

 

author image

Autor:

Dr. Victor Derhartunian

Nachdem er sein Handwerk von den beiden Pionieren der Laserchirurgie gelernt hat, gehört Dr. Victor Derhartunian zu den führenden Augenlaser-Chirurgen. Er leitet die Praxis in Wien und kann seine Patienten in fünf Sprachen beraten.

Welche Laserbehandlung ist die richtige für ihre Augen? – 1-minütigen Selbsttest durchführen

Dinge wie Alter, Augenform, Vorgeschichte und Lebensstil machen eine Augenbehandlung perfekt für die eine Person, aber nicht für eine andere. Finden Sie heraus, welche Behandlung (wenn überhaupt) Sie von Brille und Kontaktlinsen befreien könnte.

Quiz durchführen